Jagdverhalten kontrollieren

Es kann jederzeit passieren während eines Spaziergangs. Ihr Hund wittert oder sieht ein Tier. Unmittelbar verwandelt sich der sonst liebe Vierbeiner in ein nicht mehr zu kontrollierbares wildes Tier. Weder Rufen noch Pfeifen hilft mehr. Der Hund hat nur noch Jagen im Kopf. Erst wenn er merkt, dass die Beute weg ist, ist er bereit langsam zu seinem Menschen zurückzutrotten. Man fühlt sich mitunter komplett hilflos dem Jagdtrieb des eigenen Hundes ausgeliefert. Das macht keinen Spaß. Wie kann man dem Hund das Jagen abgewöhnen ?

Warum sollte man dem Hund Jagen abgewöhnen ?

Der Jagdtrieb variiert von Hunderasse zu Hunderasse, aber auch von Individuum zu Individuum sehr stark. Bei Mischlingen kommt es darauf an, welche Gene durchkommen. Manche Hunde bleiben, wenn sie eine Fährte aufgenommen haben, für eine halbe Stunde oder mehrere Stunden und Tage weg. Das ist auch gefährlich, da Hunde beim Verfolgen einer Fährte und beim Hetzen von Wild in der Straßenverkehr geraten können. Daher tut man gut daran, das Fähren aufstöbern oder gar Hetzen so früh wie möglich zu unterbinden.

Jagen ist für den Hund berauschend

Da das Jagen für einen Hund selbst belohnend ist, wird er es schwierig sobald er einmal ein Tier gehetzt hat. Es wird in seinem Gedächtnis als berauschendes Erlebnis gespeichert. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass Hunde zum Teil immer noch die Genetik eines Wolfes in sich tragen, der sich nur von erjagtem Wild ernährt. Wer das nicht glaubt hat noch nie wildfremde Hunde gesehen, welche sich lautlos verständigen und zu einer Meute formieren, um zu jagen. Niemand muss diesen Hunden das Jagen beibringen. Es ist schon im Hund angelegt. Deshalb ist es eines der schwierigsten Vorhaben, das Jagdverhalten eines Hundes kontrollieren oder gar das Jagen abzugewöhnen zu wollen.

Hetzen

Als geborener Jäger, wird der Hund versuchen in die Nähe der potentiellen Beute zu gelangen. Dann spintet er direkt auf das Tier los los und versucht es einzuholen. In den meisten Fällen sind Hunde zu langsam, um Tiere zu erwischen. Dennoch sollte man es niauf keinen Fall so weit kommen lassen. Am besten ist es, die Aufmerksamkeit und den Gehorsam des Hundes in der wäährend der Phase des Fährte aufnehmens zu erlangen, damit es nicht zum Hetzen kommt.

Training gegen Jagen

Das Problem lässt sich durch Ablenkung und Belohnung lösen. Die Aufmerksamkeit sollte auf etwas anderes gelenkt werden. Eine lange Schleppleine dient als Hilfsmittel für den Anfang. Wenn der Hund den Jagdimpuls bekommt und sie seine Reaktion sehen, sprechen sie ihn mit seinem Namen an. Zusätzlich können Sie ihn einen anderen Befehl ausführen lassen wie z.B. Sitz. Wenn er Ihnen seine Aufmerksamkeit schenkt, belohnen Sie ihn mit einem Leckerchen. Diese Übung sollte so oft wie möglich wiederholt werden. Sie beginnen in einem Gelände wo es wenig zu jagen gibt. Später wiederholen sie diese Übung in einem Gebiet in welchem viele Tiere unterwegs sind. Wichtig ist, den Hund nicht von der Leine zu lassen, solange er Ihnen nicht jedes mal die ungeteilte Aufmerksamkeit gibt. Wichtig ist auch den Jagdimpuls sofort zu stoppen bevor der Hund eine Fährte aufgenommen hat und zum wilden Tier mutiert. Sie sollten ihm ganz besonders schmackhafte Leckerchen bieten, welche er sonst nicht bekommt.