Bellen abgewöhnen

Vom permanenten Kläffer zum freundlichen Hund

Bellen ist eine Eigenart des Hundes, welche dem Hund als Merkmal im Laufe der Veränderung vom Wolf zum Hund gezüchtet wurde. Der Wachhund und der Schäferhund musste bellen, damit der Mensch vor Gefahren besonders in der Nacht gewarnt war. Es störte niemanden, wenn ein Hund bellte, da man sich durch den Hund sicher und beschützt fühlte. In unserer modernen Zeit leben die Menschen dicht an dicht. Der Lärmpegel steigt und auch das Bellen eines Hundes wird stärker wahrgenommen. Daher verändern sich unsere Ansprüche an den Hund. Er soll möglichst nicht bellen. Hunde bellen, wenn sie andere Hunde treffen oder wenn es an der Tür klingelt. Man muss Ihnen begreiflich machen, dass wir Menschen das nicht mögen. Hier ein paar Tips, wie Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen können.

Bellen abgewöhnen, wenn jemand an der Tür klingelt

Man muss versuchen sich in die Rolle des Hundes zu versetzen, um zu verstehen warum er so heftig bellt, wenn es klingelt. Wenn es klingelt ist es das Zeichen für den Hund, dass ein Fremder hinter der Tür steht. Das könnte eine Gefahr bedeuten oder zumindest stören. Es könnte aber auch bedeuten, dass etwas Aufregendes passiert. Der Fremde könnte auch ein Spielgefährte sein, der Abwechslung und Aufregung in den manchmal recht langweiligen Hundealltag bringt. Vielleicht möchte der Hund auch nur melden, dass da jemand hinter der Tür steht. Das ist völlig normal. Jedoch gibt es Hunde, die gar nicht mehr aufhören wollen zu bellen. Was also tun? Wie dem Hund das Bellen angewöhnen?

Bestimmt sind Sie in solchen Situationen schon aufgesprungen um vor dem Hund an der Tür zu sein. Womöglich haben Sie den Hund  lautstark in die Schranken gewiesen, damit er aufhört zu bellen. Der Hund versteht jedoch bei dieser Aktion nur, dass Sie auch laut werden und aufgeregt sind und genau so verhält er sich dann auch. Das heißt, dass Sie damit das Bellen nur verstärken. 

Wie Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen

Die Nachbarn sind genervt. Die Besucher trauen sich nicht hinein. In jedem Fall ist das Bellen für uns Menschen unzumutbar. Doch wie bringe ich meinem Hund ein aus menschlicher Sicht angemesseneres Verhalten bei? Das funktioniert durch Ablenkung und positive Verstärkung. Das kann durch Ablenkung mithilfe eines Futterballs geschehen. Ein Futterball ist ein Spielzeug, in welches Leckerchen gefüllt werden, die beim Spiel mit dem Ball herausfallen. Der Hund ist abgelenkt und beschäftigt und wird belohnt durch die herausfallenden Leckerchen während Sie sich mit dem Besuch beschäftigen können. Sie können auch Leckerchen in Ihrer Hand halten, und ihm diese zeigen, um ihm verständlich zu machen, dass er diese bekommt, sobald er still ist.

Sprechen Sie möglichst nicht, wenn der Hund bellt. Er wird in diesem Moment ohnehin zu aufgeregt sein, um zu hören. Erst wenn er aufhört zu bellen, dürfen sie ihm wieder Aufmerksamkeit geben. Auch negative Aufmerksamkeit, bringt den Hund in den Mittelpunkt. Der Hund sollte jedoch dem Menschen seine Aufmerksamkeit schenken.

Bellen aufgrund von Revierverhalten

Es gibt Hunde, die bellen, weil Sie ihr Revier verteidigen, wenn es klingelt. Sie verhalten sich wie ein Türsteher und geben mit Ihrem Bellen zu verstehen: „Du kommst hier nicht rein!“ Das fatale ist dabei, dass der Hund entscheidet, wer durch die Tür gehen darf und nicht der Mensch, dem die Wohnung eigentlich gehört. Hier muss grundsätzlich klar gestellt werden wer das Sagen hat.

Unsicherheit als Grund für das Bellen

Es gibt aber auch Hunde, die aus Unsicherheit bellen. Sie möchten sagen: „Komm mir bloß nicht zu nahe“. Für diese Hunde kann ein sicherer Ort geschaffen werden, an welchen sie sich zurückziehen können und die Angst nachlässt. Dieser sichere Ort kann das Körbchen sein oder auch eine Hundebox. Dorthin wird der Hund jedes mal geschickt, wenn es klingelt.

Hundebegegnungen an der Leine

Fremde Hunde an der Leine sollten sich am Besten nur mit einigen Metern Abstand begegnen, da man nie weiß, ob sie sich mögen.

Wenn es sich nicht umgehen lässt und man direkt an einem fremden Hund vorbeigehen muss, dann hilft es, zwischen dem eigenen und dem fremden Hund zu laufen und somit den eigenen Hund körpersprachlich abzuschirmen. Eine Barriere zu schaffen und dem Hund zu verstehen geben: Das geht dich nichts an. Das regele ich schon. Zur Verstärkung kann noch eine Hand vor den Kopf des eigenen Hundes gehalten werden, um ihn abzuschirmen. Bevor es zur Hundebegegnung kommt und der eigene Hund anfängt zu bellen, sollte man ihm Leckerchen in Aussicht stellen, wenn er nicht bellt. Auf diese Weise können Sie Ihrem Hund ganz einfach das Bellen abgewöhnen.

Stressfreie Hundebegegnungen

Freilaufende Hunde nähern sich niemals frontal. Sie laufen einen Bogen, um sich vorsichtig zu nähern.

Die frontale Begegnung an der kurzen Leine womöglich noch mit geringstem Abstand lässt dem Hund keinen Spielraum für natürliches Verhalten. Kein Wunder also, dass Hundebegegnungen an der Leine oft nicht stressfrei verlaufen.